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Unsere Reise mit Baby: ein Fazit

Auf Reisen mit Baby
Als ich diesen Artikel begonnen habe war es mittags gegen 2 Uhr und ich schätze wir hatten deutlich über 30 Grad hier im sehr sonnigen Spanien. Trotzdem saß ich unter einem Sonnenschirm vor der Terrassentür und lag nicht gemütlich auf der extragroßen orangenen Luftmatratze im Pool. Das Bubele schlief gemütlich im abgedunkelten Zimmer und ließ sich die kühle Luft vom Ventilator um die nackten Zehchen pusten.
Das ist sie nun, die neue Realität in Sachen Urlaub mit Baby und beschreibt auch schon kurz und knapp, was sich im Urlaub geändert hat – nämlich so ziemlich alles. Würden wir trotzdem wieder mit einem 5 Monate alten Baby in den Süden fahren? Ganz klar ja.

Natürlich war uns bewusst, dass Reisen nicht mehr das Gleiche sein würde. Wie eben alles, wenn man einen so kleinen Zwerg zuhause hat. Letztes Jahr waren Chris und ich schon sehr sehr schwanger auf Mallorca und wussten, dass dies die letzte Ganztages-Sorglos Reise sein würde, zumindest für eine längere Zeit.
Nun sind wir dieses Jahr zu dritt nach Spanien gefahren und mussten uns komplett umorientieren. Waren unsere Pläne bisher von der persönlichen Tagesform und Laune abhängig, muss nun natürlich auch hier der Tagesablauf des Kleinen eingehalten werden. Janosch möchte nun mal seinen Mittagsschlaf gegen 2  Uhr machen, ob wir nun Lust auf Strandbar haben oder nicht. Generell wird man bei einer Reise mit Baby zum Teilzeit-Urlauber. Da der kleine Keks eh nicht direkt in die Sonne darf und ihm die Mittagshitze doch etwas zu schaffen macht, unternehmen wir nur vormittags oder abends etwas und bleiben tagsüber im Haus.

Strandmuschel für das BabyDie alltägliche Siesta war auch so geplant. Trotzdem hatten wir es uns insgeheim schon ein wenig einfacher vorgestellt. Zwischen 9 und 11 gemütlich am Strand liegen und Sonne tanken sollte doch kein Problem sein, hatten wir doch extra eine Strandmuschel mit UV-Schutz und einen Berg Spielzeug mit eingepackt. Oder einfach mal brunchen gehen? Klappt zuhause ja mittlerweile auch, warum also nicht auch hier in Spanien? Vermutlich ist das ein typischer Fehler vieler Erstlings-Eltern. Man kann sich in neuen Situationen nur schwer in den kleinen Keks hineinversetzen. Bei einer Reise mit Baby ist aber genau das die Krux an der Sache, alles ist neu, für das Baby und für die Eltern und so hangelt man sich von Situation zu Situation und sammelt Erfahrungen.

Kann mich das Meer beißen?!?!

Insgesamt hat Janosch alles wirklich sehr gut gemacht, aber im Kinderwagen liegen während direkt vor seiner Nase die so schön glitzernden Wellen gegen die weißen Steine schlagen? Unmöglich. Mit seinem Bällchen spielen, während direkt nebenan Kinder Sandburgen mit bunten Eimerchen bauen? Undenkbar. Die eigenen kleinen Speckbeinchen ins rauschende Wasser halten? Keine Chance. Selbst der mitgebrachte und mit pipiwarmen Wasser gefüllte Babypool konnte Janosch nicht locken. Und so mussten wir letztendlich auch einsehen, dass gerade ein so kleines Baby doch sehr viel zu verdauen hat, wenn es das erste Mal auf Reisen geht. Es ist einfach immer und überall neuen Reizen ausgesetzt. Janosch kompensierte das Erlebte mit viel Schlaf und wir versuchen stets, ihm viele Ruhezeiten einzuräumen.

Auch wenn Reisen mit Baby insgesamt sicher komplizierter sind,
Baby am Poolman mehr planen muss und man natürlich einiges an Flexibilität einbüßt, ist es für uns trotzdem eine schöne Zeit gewesen. Gerade für Janosch war dieser Trip in den sonnigen Süden genau das Richtige. Er hat in dieser Zeit wieder einen großen Entwicklungssprung gemacht, Erfahrungen in diversen Situationen gesammelt und letztendlich sogar seinen Dauerausschlag in Spanien zurückgelassen. Wir sind als Familie wieder ein Stück stärker zusammengewachsen, haben gelernt auch in neuen Situationen auf Janosch zu vertrauen und natürlich schöne Stunden gemeinsam erlebt, die uns auf jeden Fall in Erinnerung bleiben werden. Gerade als junge Familie ist es ab und an genau das Richtige, aus dem Alltag auszubrechen und sich Zeit für sich und seine Lieben zu nehmen.

Abschließend hier noch ein paar Tipps, damit die Reise mit Baby gut klappt:

  1. Die Schlafzeiten des Babies beachten
    Vor allem bei der An- und Abreise kann das über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Wir sind nachts zum Flughafen gefahren und in den frühen Morgenstunden geflogen, so hat Janosch kaum was von der Reise mitbekommen und das meiste verschlafen.
  2. den generellen Tagesrhythmus des Babies weitestgehend beibehalten
    Auch im Urlaub sollte man den Rhythmus des Babies beachten und Aktivitäten um diesen herum bauen. So bleiben die Kleinen entspannter und müssen sich nicht erst wieder einspielen. Das ist auch für die Zeit nach der Reise mit Baby von großem Vorteil!
  3. Über Preferred Seats nachdenken
    Viele Airlines bieten Preferred Seats an. Wir haben hier die erste Reihe gebucht und hatten wunderbar Platz mit dem Kleinen. Es kann durchaus zur Tortur werden, wenn man sich mit einem Baby in eine der engen Reihen quetschen muss. Stillen wird da gerne mal zum unfreiwilligen Erlebnis, auch für den Sitznachbar.
  4. genug zu Essen dabei haben
    Bei einem Flug aber auch bei einer Reise mit der Bahn oder dem Auto sollte immer genug zu Essen griffbereit sein. Wir haben eine Flasche für die Fahrt sowie eine Flasche für den Flug im Thermobag mitgenommen. Im Flugzeug haben wir uns dann für die nächste Fahrt eine neue Flasche zubereitet. Dazu hatten wir das Pulver schon in einem leeren Fläschchen abgemessen und uns im Flieger warmes Wasser geben lassen.
  5. für ausreichend Unterhaltung sorgen
    Auf jeden Fall das Lieblingsspielzeug einpacken und ein paar Alternativen dabei haben. Selbst so kleine Babies lieben die Abwechslung.
  6. Grenzen vorsichtig austesten und sich nicht zu viel vornehmen
    Natürlich kann man vorab Pläne machen, trotzdem sollte man es gerade beim ersten Urlaub locker angehen. Am besten probiert man einfach aus, was der kleine Keks im Urlaub mitmacht und was nicht. Notfalls müssen die Croissants halt eingepackt und zuhause gefuttert werden.
  7. eventuell die besonders heißen Monate meiden
    Hitze ist immer ein großes Thema bei kleinen Kindern. Man sollte sich bewusst machen, dass es einen einige Stunden am Tag ans Haus/Hotel bindet, wenn man die Kleinen nicht der Hitze aussetzen möchte. Es macht daher vielleicht Sinn, im späten Frühjahr oder frühen Herbst zu fahren, um am Ende doch mehr vom Urlaub zu haben.
  8. eine Reise-Liste mit allem Nötigen anlegen
    Von Essenzubereitung bis zur Reiseapotheke, für die kleinen braucht man doch so einiges, um sicher in den Urlaub fahren zu können.

Alles Liebe!
Eure Denise

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