Seit wenigen Wochen ist es amtlich, wir haben die Beikost eingeführt und das Bubele futtert seither mit steigender Begeisterung seine tägliche Ration Brei.
Für mich war das Thema Beikost ja anfangs der reinste Dschungel an Gläschen, Döschen sowie allerlei Meinungen. Gläschen kaufen oder selbst kochen, Brei oder Beikost nach Bedarf, mittags oder abends, Obst oder Gemüse – ich war ganz wuschig im Kopf. Ein Blick ins Regal diverser Drogerien hat es nicht gerade besser gemacht. Da gibt es den Brei mit Milch, ohne Milch, aus Dinkel, Reisflocken (was zum Henker sind Reisflocken?), mit Obst, ohne Obst, im Glas, zum Anrühren und noch gefühlt tausend andere Varianten. Wieder mal half meine liebe Hebamme Verena hier aus und hat mich bei ihrem letzten Besuch Beikost-fit gemacht. Diverse Broschüren liegen nun bei uns in der Küche, gespickt mit leckeren Rezepten, Zeitplänen und Anregungen. Die Infos möchte ich an dieser Stelle gerne mit euch teilen. Außerdem stelle ich gleich unseren Zeitplan vor und füge zum Schluss paar leckere Rezepte hinzu. Wobei das Brei kochen wirklich kein Hexenwerk ist und echt jeder die wenigen Zutaten verarbeiten kann.
Ist mein Baby bereit für Beikost?
Laut dem Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) beginnt man am besten zwischen dem 5. und 7. Monat mit der Beikost. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt benötigt das Baby mehr Nährstoffe. Neben diesen körperlichen Gesichtspunkten stellt sich aber auch die Frage, ob das Baby aus Sicht seiner Entwicklung schon bereit ist. Manche sagen das Kleine sollte schon die ersten Zähne haben, wir aber haben eher darauf geschaut, wie Janosch auf Essen reagiert. Er hat in den Wochen vor dem ersten Brei oft nach dem Löffel gegriffen, wenn er beim Essen auf unserem Schoß saß. Außerdem kam langsam aber sicher ein gewisser Futterneid auf, jeder Bissen von uns wurde genau beäugt. Weiter konnte er immer besser vom Löffel essen, bzw. schlürfen, da der Saugreflex schon merklich nachgelassen hatte. Für uns war es somit an der Zeit, ihn mit 6 Monaten an die Beikost heranzuführen.
Beikost aus dem Avent Babynahrungszubereiter
Für mich war eigentlich recht schnell klar, dass ich den Brei selbst kochen werde. Zum einen hat Onkel Hipp schon zu Milchzeiten so manchen Groschen an uns verdient und wir sind aktuell immer noch auf ihn angewiesen. Daher wollten wir nicht auch noch Geld für Gläschen ausgeben, wenn man den Brei problemlos auch selbst herstellen kann – für ein Bruchteil des Budgets. Außerdem bietet selbst kochen mehr Vielfalt, wir können auf regionale und saisonale Produkte zurückgreifen und der frische Geschmack der Lebensmittel bleibt erhalten. In der Regel koche ich für die ganze Woche vor und friere dann die einzelnen Portionen ein.
Für Notfälle haben wir aber auch immer 2 Gläschen Hipp im Haus. Fertige Beikost ist laut diverser Studien auch absolut unbedenklich und unterliegt sehr strengen Kontrollen. Trotzdem überwiegen aus meiner Sicht die Vorteile bei selbst Gekochtem, solange man auf die Qualität der Zutaten achtet. Ich kaufe das Gemüse auf dem Wochenmarkt oder im Bioladen, das Fleisch beziehe ich von einem kleinen lokalen Metzger.
Hergestellt ist die Beikost wirklich schnell. Wir haben uns dazu den Avent Babynahrungszubereiter (was für ein Wort) zugelegt. Natürlich könnte man den Brei auch einfach im Topf kochen und dann pürieren, jedoch wird er dann nicht so schön sämig und ich brauche mehr Werkzeug. Beim Zubereiter (ich kürze hier mal etwas ab) würfele ich die Zutaten in etwa 1 cm große Stücke und gebe diese dann in den Aufsatz. Mittels Wasserdampf werden alle Zutaten zunächst gedämpft. Anschließend dreht man den Aufsatz einfach um und mixt den Inhalt. Ich werde dazu noch eine detaillierte Review zu dem Avent Babynahrungszubereiter verfassen und dort über die Stärken aber auch Schwächen des Geräts sprechen.
Unser Beikost Fahrplan im ersten Jahr
Es wird oft empfohlen, den milchfreien Obst-Getreide-Brei nachmittags zu geben. Da ich jedoch schon an sich Probleme mit dem Stillen habe, möchte ich lange Stillpausen vermeiden (in diesem Fall von Mittags bis zur Nacht). Sonst habe ich im schlimmsten Fall bald gar keine Milch mehr. Wir werden diesen Brei daher nach Absprache mit der Hebamme morgens füttern. Außerdem können wir Janosch so schon langsam an die 3 Hauptmahlzeiten gewöhnen.
Den Milch-Getreide-Brei füttern wir zunächst halb/halb, also mit einer Milch-Wassermischung und lassen dann nach und nach das Wasser weg. Manche möchten im ersten Jahr keine Kuhmilch geben, ich konnte dazu aber keine stichhaltigen Anhaltspunkte finden und meine Hebamme sowie sämtliche Broschüren empfehlen die Zubereitung mit Milch. Falls ihr dazu mehr wisst, könnt ihr mir gerne ein Kommentar hinterlassen!
Unserer Fahrplan sieht folgendermaßen aus:
morgens | vormittags | mittags | nachmittags | abends | |
1.bis 4. Monat | ![]() ![]() |
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ab 5. Monat | ![]() ![]() |
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ab 6. Monat | ![]() ![]() |
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ab 7. Monat | ![]() |
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10. bis 12. Monat | ![]() ![]() |
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Zum Abschluss nun noch ein paar einfache Rezepte:
Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei Milch-Getreide-Brei
50 Gramm Kürbis 200 ml Milch (pasteurisierte Vollmilch)
50 Gramm Zucchini 2 EL Vollkornflocken oder Vollkorngries (ca. 20g)
1 mittelgroße Kartoffel 50 g Apfelmus oder sehr fein geriebener Apfel
1 EL Vollkornflocken
30 g Fleisch (zB. mageres Rind) oder Fischfilet
10 g Öl (zB. Rapsöl) oder Butter
Milchfreier Obst-Getreide-Brei
90 ml Wasser
2 EL Vollkornflocken
100 g Obstmus oder sehr fein geriebene Obst
1 TL Butter oder Öl
Die getreidefreien Mischungen über Wasserdampf dämpfen (erhält die Inhaltsstoffe) und anschließend pürieren. Kurz vor dem Füttern das Fett hinzugeben. Beim Getreide-Brei das Getreide mit Wasser aufkochen und ausquellen lassen. Anschließend das Obst sowie das Fett unter den warmen Brei heben.
Wer wie ich eher ein „Pi mal Daumen Kocher“ ist, kann sich hier frei austoben. Das hat bisher immer gut geklappt und Joschi hat es geschmeckt.
Das dürften nun auch in etwa alle Infos sein, die ich von meiner Hebamme und der Lektüre bekommen habe. Vielleicht konntet ihr ja die ein oder andere Info brauchen.
Nun aber viel Spaß bei der Breischlacht und alles Liebe!