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Baby warum magst du nicht krabbeln?

Wann krabbeln Babbies

Hooray!! Unser Joschi ist nun stolze 10 Monate alt und seit wenigen Tagen krabbelt er wie ein kleiner Borkenkäfer durch die Wohnung. Endlich!! Ich weiß ich weiß, das ist kein Wettbewerb und Babies krabbeln, wenn sie eben krabbeln wollen und können. Trotzdem haben wir uns die letzten Wochen doch schon so unsere Gedanken gemacht. Joschi wollte und wollte einfach nicht krabbeln, sitzen oder sich gar an etwas hochziehen. Hatte er ein bestimmtes Spielzeug im Auge kam aber nicht ran, brüllte er auch mal ordentlich durch die Bude. Auf Papa und Mama ist halt Verlass :).

Immer wieder haben wir uns gesagt, dass jedes Baby anders ist und auch jeder kleine Zwerg seinen eigenen Fahrplan hat. Trotzdem waren wir ehrlicherweise verunsichert, als Joschi auch im 10. Monat immer noch keine Anstalten gemacht hat. Diverse Newsletter und Babies von Bekannten und Freunden haben sicherlich auch ihren Teil dazu beigetragen. Ich erhalte zum Beispiel wöchentlich den Newsletter von BabyCenter. Er sagt mir immer, wo mein Baby in etwa steht und hat gleich noch ein paar Spielideen im Gepäck. Natürlich wird auch hier immer betont, dass dies nicht allgemeingültig und jedes Kind anders ist. Trotzdem kommt man doch etwas ins Grübeln, wenn sich laut Newsletter manche Babies schon hinstellen, während der eigene Zwerg nach wie vor am liebsten auf dem Bauch liegt und die Beinchen durch die Luft wirft. Hängen geblieben ist mir auch so manches Kommentar unter den Artikeln. Gerne kamen da Sätze wie „Jedes Baby ist ja anders und man soll sich ja keinen Stress machen, aber meine Kleine kann das schon alles seit Wochen und ich bin ja doch froh, dass sie sich normal entwickelt“.

Aha, also doch. Normale Babies und nicht normale Babies. Hinter vorgehaltener Hand gibt es sie also doch. Bei Treffen mit gleichaltrigen Babies haben Chris und ich immer öfters stumm besorgte Blicke ausgetauscht. Es wurde gekrabbelt, am Tisch gesessen und schon fleißig Winke Winke gemacht – bei uns alles noch undenkbar und scheinbar in weiter Ferne.

Der wird schon noch krabbeln

Wir kamen einfach nicht drumrum, wir haben uns dann doch irgendwann ein wenig Sorgen gemacht. Freunde, Familie und auch wir haben uns immer wieder gesagt, dass er schon irgendwann loslegen wird. Trotzdem ging es langsam los mit der Googlerei. In Foren berichteten dann andere Eltern, dass Ärzte zu diversen Therapien geraten hätten. Na super – also doch was nicht in Ordnung? Bei uns steht bald die U6 an und wir wollten das „Problemchen“ ansprechen.

Vor ein paar Tagen stand ich nun also in der Küche, um einen Kuchen für die Oma vorzubereiten und da ruft ein sichtlich glücklicher Papa aus dem Wohnzimmer „Joschi krabbelt! Komm schnell schauen!“ Ich bin ganz ehrlich – neben der Freude über die neue Errungenschaft hat sich auch ein großer Kloß im Hals gelöst. Wir haben tatsächlich kurz auch mal ein paar Krokodilstränen verdrückt.

Informationsflut aus allen Ecken- Fluch und Segen

Jetzt pesen wir also seit wenigen Tagen wild durch die Wohnung. Eine völlig neue Welt eröffnet sich da gerade für das Bubele und er erkundet eifrig die neue Welt. Er genießt es sichtlich, dass er jetzt alleine und wann immer er möchte ein Ziel erreichen kann. Bevorzugtes Ziel aktuell: die Miezekatz. An dieser Stelle ein Gruß an unsere Suki und ein großes Dankeschön für ihre Geduld :).

Wir als Eltern haben aber nun auch die Muße, um uns mit den vergangenen Wochen und unseren Gedanken auseinanderzusetzen. Warum haben wir uns nur wieder so stressen lassen? Was bewirken all die Bücher, Newsletter, Websites, Blogs und Foren bei uns Eltern, wenn unsere Kinder mal nicht dem Schema F entsprechen? Was haben Eltern nur früher gemacht, bevor es diesen ganzen Schnickschnack gegeben hat? Ratgeber und Co. sind natürlich wert- und sinnvoll, keine Frage. Aber sie verunsichern unter Umständen auch. Sie suggerieren einem, dass es doch irgendwie irgendwo ein Schema gibt, dem Kinder entsprechen (sollen). Dass es Normkinder gibt und im Umkehrschluss auch Kinder außerhalb der Norm. Zwangsläufig stellt man sich die Frage, was das genau bedeutet. Warum ist es so wichtig, wann ein Baby nun genau krabbelt? Wird es später mal im Sportunterricht keinen Fuß vor den anderen bekommen, nur weil es 4 Wochen später erst krabbeln konnte? Im Übrigen konnte ich Normbabymäßig krabbeln und laufen und hatte trotzdem immer ne 4 in Sport :).

Lange Rede kurzer Sinn – wir müssen lernen entspannter zu werden. Und wir werden unseren Nerven zuliebe das ein oder andere Forum streichen. Früher in Zeiten ohne Internet und Co. war halt doch auch nicht alles schlecht.

In diesem Sinne, nehmt es gelassen und alles Liebe!

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