Jetzt ist es mir auch passiert, durch das Abstillen habe ich einen Milchstau bekommen :/. Wie ihr wisst, habe ich mein kleines Bubele vor wenigen Wochen erst abgestillt. Insgesamt hat das auch wunderbar geklappt. Mit der Einführung der Beikost wurde sein Bedarf nach Muttermilch nach und nach weniger, bis er nach einiger Zeit nur noch abends Milch trinken wollte. Wie ich schon befürchtet hatte, ging meine eh schon recht spärliche Milchproduktion damit auch immer weiter zurück, bis die Brust schließlich nur noch als Teil des Einschlafrituals dienen durfte. Ich hatte an dieser Stelle nun die Wahl wieder abzupumpen (und mich wieder alle zwei Stunden inklusive nachts mit der Milchpumpe rumzuquälen), oder ich konnte einen endgültigen Schlussstrich unter das Stillen ziehen. Da Janosch zu diesem Zeitpunkt eh meist nur noch einmal am Tag eine Milchmahlzeit wollte, habe ich mich für Letzteres entschieden.
Abstillen – da gehören zwei zu!
Für Janosch war das Abstillen tatsächlich kein großes Thema. Die ersten Abende war er zunächst etwas nörgelig, da wir einen Teil seines Zu-Bett-geh Rituals verändert hatten. Nachdem wir aber aufgrund seiner zuckersüßen ersten vier Milchzähne eh noch das Zähne putzen eingeführt hatten, war es Zeit für eine angepasste Schlafroutine. Das Zähne putzen ersetzte sozusagen die Brust.
Ich hatte bei der ganzen Geschichte jedoch etwas vergessen – und zwar mich, beziehungsweise meinen Körper. Da ich eh schon wenig Milch hatte, habe ich mir ehrlich gesagt keinen großen Kopf ums Abstillen gemacht. Ich dachte eigentlich, dass die Milch einfach irgendwann ganz ausbleiben wird. Blöderweise war und ist mein Körper bis heute da ganz anderer Meinung. Er produziert zwar nur so wenig, dass man kaum drüber sprechen möchte, aber das dafür konsequent und eisern. Seit etwa zwei Wochen trinkt Janosch nun gar nicht mehr an der Brust und obwohl er davor einige Zeit nur noch Abends ein paar Schlücke genommen hat, will meine Produktion einfach nicht zum Erliegen kommen.
Wusstet ihr, dass das Abstillen bis zu einem Jahr dauern kann und manche Frauen in seltenen Fällen noch viele Jahre danach Milch haben? Mir war das ehrlich gesagt nicht bewusst. Ich dachte das hört automatisch von alleine auf, außerdem beschäftigt man sich auch nicht so wirklich mit dem Abstillen, sondern mit dem Stillen. Erst wenn es dann soweit ist denkt man plötzlich, dass man sich da doch besser hätte informieren sollen.
Wohin mit der Milch?
Jetzt stehe ich also da mit meinen wenigen Milliliter Milch, die sich hartnäckig in meiner Brust ansammeln. Alle paar Tage ist genug zusammengekommen, um fiese kleine Milchknötchen zu bilden, die gemein zwicken, spannen und bei Berührung schmerzen. An besonders schlimmen Tagen habe ich ein wenig abgepumpt, da die volle Brust einfach zu dolle wehgetan hat. Letzte Woche hat es mich aber nun erwischt und ich habe doch einen Milchstau bekommen. Viele kleine und große Knoten haben sich angesammelt und meine Brust hat richtig weh getan. Ausstreichen wollte auch nicht mehr klappen und Janosch wollte auch nicht mehr aushelfen. Er hat mich nur verständnislos angeschaut, wenn ich ihn anlegen wollte. Vielleicht auch besser so, eigentlich sollte man hier ja auch konsequent sein, um den kleinen Hasen nicht zu verwirren.
Ich habe zunächst versucht, mit der Hand Milch auszustreichen. Die ersten Versuche verliefen zunächst im Sand, es wollte kein einziger Tropfen raus. Also habe ich mich wie immer erst mal durchs Web gegoogelt und gute Anleitungen gefunden. Ich habe zunächst heiß geduscht und anschließend eine Brustmassage durchgeführt. Irgendwann kamen dann die ersten Tropfen. Allerdings brauchte es zumindest bei mir ein wenig Geduld und es dauerte auch recht lange, bis die Milch kam. Ich habe jedoch auch hier das Gefühl, dass der Milchspendereflex angeregt wird, wenn man das zu oft macht. Außerdem konnte ich die Knoten nicht ganz auflösen. Die Brust spannte zwar weniger, aber die Knötchen und Verhärtungen waren auch nach 20 Minuten Ausstreichen noch da.
Haushaltstippe schaden nicht – oder?
Also habe ich mich zusätzlich eifrig auf literweise Pfefferminztee gestürzt. Soll doch angeblich eine Tasse direkt zum sofortigen Stillstand der Milchproduktion führen – mindestens. Sämtliche Still-Mamis meiden Pfefferminztee ja wie der Teufel das Weihwasser, also muss da doch was dran sein. Ich kann diese These jedoch leider nicht bestätigen. Brav habe ich literweise meinen Tee geschlürft und mich innerlich schon von dem Problemchen verabschiedet, aber meiner Brust war der Tee völlig Wurscht. Ich habe tatsächlich überhaupt keinen Unterschied bemerkt.
Gestern musste ich die Brust dann doch komplett mit der elektrischen Milchpumpe entleeren. Ich konnte fast alle Knoten auflösen, nur ein besonders hartnäckiger ist mir geblieben, wenn auch deutlich weicher als davor. Zusätzlich habe ich gestern mehrere Male kühlende Wickel aus Quark angelegt, um mittels Kälte die Milchproduktion zu hemmen. Außerdem habe ich mir noch Globuli Phytolacca besorgt.
Ich werde weiterhin auch Pfefferminztee trinken (ich gebe die Hoffnung nicht so schnell auf) und im Notfall abpumpen.
Habt ihr Tipps, wie ich den Milchfluss stoppen kann? Über Ideen und Anregungen bin ich auf jeden Fall sehr dankbar!
Alles Liebe!